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Pumpspeicher integrieren die Erneuerbaren ins Netz

Stromspeicher gewinnen an Bedeutung. Denn je größer der Anteil der erneuerbaren Energien, desto größer werden die Schwankungen im Netz: Wind und Sonne liefern keine konstanten Energiemengen. Pumpspeicherwerke (PSW) helfen,

das Versorgungssystem auf die Erneuerbaren umzustellen. Deshalb setzt sich die Deutsche Energie-Agentur (dena) für einen wirtschaftlichen Betrieb von Pumpspeicherwerken ein.

Zahlen & Fakten

6700
Megawatt beträgt die Menge
der in Deutschland installierten Leistung von Pumpspeicherwerken.
9600
Megawatt Netto-Nennleistung stehen dem deutschen
Stromsystem gegenwärtig durch Pumpspeicherwerke zur Verfügung.
99 %
der weltweiten Kapazitäten
zur Stromspeicherung decken Pumpspeicherwerke ab.
8
Terawattstunden
Strom wurden 2015 in deutschen Pumpspeicherwerken gespeichert.

Wasserkraft als Stromspeicher

Pumpspeicher

Pumpspeicherwerke nutzen Wasserkraft, um in nachfrageschwachen Stunden aber auch in Zeiten hoher Erzeugung erneuerbarer Energiemengen Strom zu speichern. So helfen sie dabei, die schwankenden Energiemengen der Erneuerbaren auszugleichen. Doch noch hängt ihr wirtschaftlicher Betrieb von der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen ab.

Mit wachsendem Anteil der erneuerbaren Energien nehmen auch die Schwankungen in den Stromnetzen zu, denn Wind und Sonneneinstrahlung liefern keine konstanten Energiemengen. Um das Stromversorgungssystem dennoch stabil betreiben zu können, muss das Netz flexibler werden. Vor allem Speicherlösungen sind gefragt, um Angebot und Nachfrage am Strommarkt zu harmonisieren.

So funktionieren Pumpspeicher

Pumpspeicherwerke (PSW) sind derzeit die einzige Technologie, die in großem Umfang Strom speichern kann. Sie speichern in nachfrageschwachen Zeiten elektrische Energie, indem sie Wasser bergauf pumpen. Dieses Wasser fließt in Zeiten mit hoher Stromnachfrage wieder bergab, um mittels Turbinen und Generatoren elektrischen Strom zu erzeugen und an das Netz abzugeben.

PSW sichern Versorgung

PSW erfüllen neben dem Ausgleich von Angebot und Nachfrage weitere wichtige Funktionen für das Stromsystem. Mit schnellen Leistungsänderungen können sie das Netz bei Prognoseabweichungen und Störungen stützen. Damit sind PSW ein Garant für Netzstabilität und Versorgungssicherheit; auch im Ernstfall: Die Mehrzahl der Pumpspeicher zeichnet sich dadurch aus, dass sie bei einem Netzzusammenbruch ohne jegliche externe Stromversorgung aus dem abgeschalteten Zustand heraus schnell in Betrieb genommen werden können.

Hemmnis: Netzentgelt wird doppelt fällig

Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen ist der wirtschaftliche Betrieb von PSW jedoch nur eingeschränkt möglich. Das derzeit in Deutschland praktizierte Stromnetzentgeltmodell erschwert den wirtschaftlichen Betrieb von PSW, indem ihre Betreiber zur Zahlung von Letztverbraucherabgaben verpflichtet werden. Im gesamten Prozess der Pumpspeicherung fällt das Netzentgelt doppelt an. Das PSW zahlt Netzentgelt beim Bezug von Strom im Pumpbetrieb als sogenannter Letztverbraucher, obwohl der endgültige Abnehmer des aus dem PSW in seiner Funktion als Kraftwerk in das Netz eingespeisten Stroms nochmals Netznutzungsentgelt zahlt. Hier ist die Politik gefordert, rasche Lösungen zu entwickeln. Denn die Vorlaufzeit bis zur Inbetriebnahme eines PSW ist lang: Wird heute mit der Projektplanung begonnen, kann das Kraftwerk erst in 10 bis 20 Jahren in Betrieb gehen.

Plattform Pumpspeicherwerke

Wegen ihrer zunehmenden Bedeutung für die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt setzt sich die dena für den Ausbau von PSW ein. Gemeinsam mit Branchenpartnern hat sie die Plattform Pumpspeicherwerke gegründet, um Lösungsvorschläge für eine sinnvolle Integration von PSW in das Energiesystem herauszuarbeiten. In einem Ergebnispapier (PDF | 168 KB) unterstreicht die Plattform den Nutzen der Pumpspeicherwerke für die Energiewende.

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