Energieaudit und Energiemanagement sind ein wichtiger Bestandteil der Energieeffizienzstrategien der EU und der Bundesregierung. Nicht ohne Grund, denn mit ihnen gelangt wertvolles Know-how zur Steigerung der Energieeffizienz in die Unternehmen. Dank der Maßnahmen erkennen und nutzen die Betriebe ihr Energieeinsparpotenzial und können ihren Energieverbrauch deutlich senken.
Zwei Energieeffizienzmaßnahmen, die sich gut ergänzen
Beim Energieaudit untersucht ein innerbetrieblicher oder externer Auditor Energieverbrauch und -kosten, identifiziert Einsparpotenziale und bewertet sie unter wirtschaftlichen Aspekten. Um die Effizienzsteigerungen dauerhaft in die Unternehmensstruktur zu integrieren, braucht es ein wirksames Energiemanagement, das dabei hilft, Maßnahmen zu entwickeln, zu realisieren und kontinuierlich zu überprüfen.
Seit Dezember 2015 sind regelmäßige Audits für große Unternehmen sowie verbundene Unternehmen, sprich: Firmen ein und desselben Konzerns, Pflicht. Sie müssen laut dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) alle vier Jahre stattfinden. Unternehmen, die schon ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach der Verordnung (EG) 1221/2009 durchgeführt haben, sind von dieser Pflicht befreit.
Für andere Unternehmen gilt die Pflicht, wenn sie nach europäischer Definition nicht zu den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zählen. Doch auch für KMU kann es sinnvoll sein, ein freiwilliges Energieaudit durchzuführen, unter anderem, um steuerliche Vorteile zu erlangen. Erst durch das Audit haben sie beispielsweise Anspruch auf gesetzliche Ausgleichsregelungen im Rahmen des EEG (§§ 63 ff EEG 2014) oder beim Spitzenausgleich (§ 55 Energie- bzw. § 10 Stromsteuergesetz).
ISO 50001-Zertifizierung oder EMAS-Energiemanagement?
Für Unternehmen, die Energieeffizienzziele erreichen wollen, ist die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 eine besonders effektive Maßnahme. Zum einen wird durch sie das Engagement des Unternehmens von unabhängiger Seite bestätigt, zum anderen ist die Zertifizierung in der Regel Voraussetzung für eine Befreiung von der EEG-Umlage oder für den Spitzenausgleich. Eine Alternative wäre das Energiemanagement im Rahmen des Umweltmanagementsystems EMAS (Eco-Management and Audit Scheme), welches auf ISO 14001 basiert. EMAS deckt zwar das Gros der Anforderungen ab, erfüllt aber nicht automatisch alle Voraussetzungen der DIN EN ISO 50001.
dena informiert in Sachen Energieeffizienz
Bereits seit Jahren informiert die dena unterschiedlichste Zielgruppen in Sachen Energieeffizienz und Energiemanagement – beispielsweise im Rahmen ihrer Initiative EnergieEffizienz, die sich unter anderem auch an Unternehmen richtet. Zudem hat die dena im Jahr 2015 1.000 Unternehmen zum Thema Energiemanagement befragt. Zu ihren weiteren Aktivitäten zählen das Handbuch Energiemanagement, das einen wichtigen Leitfaden für Unternehmen darstellt, sowie ein Dossier auf der Projektwebseite Industrie-Energieeffizienz.de, das umfassend zum Thema informiert.
Experten für das Energiemanagement finden
In der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes finden Unternehmen die geeigneten Experten für ihr Energiemanagement. Um die Qualität der geförderten Energieberatungen und energieeffizienten Neubau- oder Sanierungsmaßnahmen sicherzustellen, führen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie die KfW die Experten in einer bundeseinheitlichen Datenbank. Die Liste, die von der dena betreut wird, ist zu finden unter www.energie-effizienz-experten.de.