Energieeffiziente Gebäude sind ein zentraler Faktor für den Erfolg der Energiewende – schließlich sind Deutschlands Gebäude für etwa 35 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs verantwortlich. Doch wer energieeffizient bauen oder sanieren will, muss die umfangreichen bautechnischen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen.
Fachkenntnis ist notwendig
Zunächst einmal gilt es, in jedem Gebäude individuell und ganzheitlich Energieeinsparpotenziale zu ermitteln. Hocheffiziente Neubauten und Sanierungen verlangen ein großes fachliches Know-how, da der Planungs- und Bauprozess besonders komplex und anspruchsvoll ist. Deshalb müssen sowohl bei Energieberatungen als auch bei Bauplanungen und -begleitungen viele Qualitätskriterien eingehalten werden.
Energieeffizienz-Expertenliste bietet Orientierung
Damit diese Qualitätsstandards eingehalten werden, initiierten das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die KfW 2011 die „Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes“ – eine zentrale und bundesweite Datenbank für qualifizierte Fachkräfte. Die Liste umfasst Expertinnen und Experten, die Immobilienbesitzende bzw. Unternehmen in Energieeffizienz-Fragen beraten dürfen – sei es im Rahmen der Beantragung staatlicher Förderprogramme der KfW für energieeffizientes Bauen und Sanieren oder im Rahmen einer vom BAFA geförderten Energieberatung.
Wegbereiter für staatliche Fördermittel
Bereits seit 2014 müssen Expertinnen und Experten in die Energieeffizienz-Expertenliste eingetragen sein, um bei der KfW einen Fördermittelantrag einreichen oder eine Bestätigung nach Durchführung für die Förderprodukte Energieeffizient Bauen und Sanieren – Wohngebäude erteilen zu können. Seit 2021 ist diese Eintragung auch für die Förderung von Einzelmaßnahmen durch das BAFA (Zuschuss) sowie durch die KfW (Kredit mit Tilgungszuschuss) sowohl für Wohn- als auch Nichtwohngebäude im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) notwendig.
Nachgewiesene Expertise im Bereich Energieeffizienz
Alle eingetragenen Expertinnen und -Experten der Energieeffizienz-Expertenliste müssen ihre Qualifikation im Bereich energieeffizientes Bauen und Sanieren bei der Aufnahme in die Liste nachweisen. Nach drei Jahren kann der Eintrag verlängert werden. Dafür ist jeweils ein aktueller Nachweis über Fortbildungen bzw. Praxis-Referenzen notwendig, der von der dena überprüft wird. Zudem kontrolliert die dena über die Vor-Ort-Kontrollen stichprobenartig die Arbeitsergebnisse der in der Liste vertretenen Fachleute, um die gleichbleibend hohe Qualität im energiesparenden Bauen und Sanieren zu gewährleisten.
Den passenden Partner finden
Private sowie gewerbliche und kommunale Bauherrinnen und Bauherren können auf der Website der Energieeffizienz-Expertenliste über eine Postleitzahlensuche nachweislich qualifizierte Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten in ihrer Nähe finden. Die eingetragenen Fachleute sind in Kategorien eingetragen, die den Förderprogrammen des BAFA und der KfW entsprechen:
- Energieberatung für Wohngebäude
- Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme – Energieberatung DIN 16247 (Energieaudit)
- Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme – Energieberatung DIN 18599
- Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme – Contracting Orientierungsberatung
- Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude
- Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude
- Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude Denkmal
- Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude Denkmal
In welchen Kategorien Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten eingetragen sein müssen, damit sie für die jeweiligen Förderprogramme der BEG antragsberechtigt sind, ist in dieser Grafik dargestellt. Die neue Struktur der Förderprogramme wurde in dieser Grafik übersichtlich zusammengestellt.
dena – Ansprechpartnerin für Expertinnen und Experten
Die dena betreut die Expertenliste im Auftrag vom BMWi, KfW und BAFA. Sie ist Ansprechpartnerin für die rund 13.000 eingetragenen Expertinnen und Experten sowie für alle Fachleute, die in die Liste aufgenommen werden möchten. Weiterhin prüft die dena deren Qualifikation und stichprobenartig auch die Arbeitsergebnisse. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.energie-effizienz-experten.de/fuer-experten/.