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Projekt

Initiative Bio-LNG

Mit der Initiative Bio-LNG (Liquified Natural Gas) unterstützt die dena die Marktetablierung von verflüssigtem Biomethan (auch Liquified Biogas) in der Schifffahrt und im Straßen-Schwerlasttransport. Bio-LNG ist ein besonders emissionsarmer und klimafreundlicher Kraftstoff mit einer hohen Energiedichte.

Das war die Herausforderung

Im Verkehrssektor bleibt Deutschland bisher weit hinter den gesteckten Zielen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zurück. Hinzu kommt, dass in vielen Städten die Stickoxidgrenzwerte überschritten werden und ab 2020 für die Schifffahrt in Nord- und Ostsee deutlich verringerte Grenzwerte zum Ausstoß von Schwefeldioxiden eingehalten werden müssen.

Der Einsatz von LNG und Bio-LNG kann kurz- und langfristig zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Verbesserung der Luftqualität beitragen: Die Freisetzung von Feinstaub kann um ca. 95 Prozent und der Ausstoß von Schwefel und Stickoxiden fast vollständig reduziert werden. Und: Reduziert sich beim Einsatz von LNG der CO2-Ausstoß gegenüber Diesel im besten Fall um rund 20 Prozent, wird bei der Nutzung von Bio-LNG mehr als 80 Prozent CO2äq eingespart.

Das haben wir getan

Die dena hat in der Initiative Bio-LNG verschiedene Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette vereint und mit Ihnen Vorschläge für die Etablierung von Bio-LNG am Markt erarbeitet. Im ersten Schritt wurde die erwartbare Marktentwicklung von LNG im Straßengüterverkehr und in der Schifffahrt aufgezeigt. Demnach kann die LNG-Nachfrage von rund 1 bis 2 PJ in 2020 auf 35 bis 117 PJ in 2030 ansteigen. Darauf folgte eine Analyse der Mengenpotenziale zur Erzeugung von Bio-LNG auf Basis der Biomassepotenziale und der bestehenden Biogas- und Biogaseinspeiseanlagen. Da zum gleichen Zeitpunkt das erschließbaren Biogaspotenzial 424 bis 697 PJ beträgt, kann diese Nachfrage vollständig durch Bio-LNG gedeckt werden. Für verschiedene Anlagenkonzepte wurden zudem die Produktionskosten und die Einsparpotenziale für Treibhausgasemissionen berechnet. Im Ergebnis ist Bio-LNG eine vergleichsweise günstige Option zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im Verkehr, die bei einer erfolgreichen Etablierung das Potenzial besitzt, bis zu 7 Mio. t CO2äq (rund 10% der erforderlichen THG-Vermeidung) zusätzlich bis 2030 einzusparen.

Maßnahmen für den Markthochlauf

Gemeinsam mit den Partnern der Initiative wurden Instrumente erarbeitet, womit die Etablierung von Bio-LNG beschleunigt und das Treibhausgas-Minderungspotenzial gehoben werden kann. Dazu zählt die Treibhausgas-Quote, weil diese das zentrale nationale Instrument zur Umsetzung der kürzlich beschlossenen Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED2) darstellt. Damit zusätzliche CO2-Emissionen eingespart werden können, ist eine Anhebung der Treibhausgas-Quote bis 2030 notwendig, die sowohl die Erhöhung des Volumens von Biokraftstoffen als auch den anvisierten Ausbau der Elektromobilität berücksichtigt.

Weiter wird von der Initiative Bio-LNG die Ergänzung der Mautgebühren um eine Treibhausgas-Komponente vorgeschlagen. Dabei müsste die Höhe der Treibhausgas-Komponente so ausgestaltet werden, dass sich der administrative Aufwand auch bei kleineren Spediteuren lohnt.

Eine Befreiung von der EEG-Umlage für die Herstellung von erneuerbarem LNG würde zur Senkung der Produktionskosten um 4 bis 9 Prozent führen und ebenso wie Investitionszuschüsse oder eine zeitlich und mengenmäßig begrenzte Ausschreibung von Bio-LNG-Produktionsmengen Investitionen anreizen und die Produktion von Bio-LNG beschleunigen.

Alle Ergebnisse der Initiative Bio-LNG und empfohlenen Maßnahmen für einen Markthochlauf können Sie in der im Mai 2019 veröffentlichten dena-Studie „Bio-LNG – eine erneuerbare und emissionsarme Alternative im Straßengüter- und Schiffsverkehr“ nachlesen.

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